Lubon, Polen

Lubon Discgolfpark in Polen

Zu einem ganz besonderen Ausflug flogen die Early Birdies zur Abwechslung über die deutsch-polnische Grenze hinweg nach Posen. Micha hatte hier über die gängigen Discolf-Medien einen Discgolf Parcours in Lubon ausfindig gemacht, der mit gutem Zustand und hoher Bewertung angepriesen wurde.

Wir hatten uns im Vorfeld ein kleines Hexenhäuschen ganz in der Nähe des Discgolfparks gebucht. Steffi und Mario reisten schon am Freitag Abend an und kundschafteten die Gegend aus. Die restlichen drei schrägen Vögel folgten am Samstag morgen. Posen liegt nur knapp zweieinhalb Stunden von Berlin entfernt. Der Anflug gestaltete sich also mühelos.

Wir trafen uns gegen 10:30 Uhr auf dem Parkplatz vor dem Discgolfpark. Ein kleiner Wanderweg führte direkt zur 500m entfernten Informationstafel an einer Weggabelung mitten im Wald. Daneben war auch ein Discgolfkorb zum Warmspielen aufgestellt. Also erstmal die Scheiben rausholen und einspielen. Den Puls auf Touren bringen, Stretchen, Putten und die ersten längeren Würfe machen.

Das Wetter sollte sich über den Tag noch bessern, doch so früh am Morgen war es noch leicht regnerisch und mit Temperaturen um 5°C auch sehr kalt. Aber es gibt ja bekanntlich kein schlechtes Wetter, nur schlechte Ausrüstung. Wir waren warm gespielt, orientierten uns auf der Infotafel und schon ging es auf zur ersten Bahn.

Micha übernahm liebenswerter Weise das Scoring. Und dann ging es auch schon los. Aus vergangenen Ausflügen hatten sich schon so einige Discgolf-Weisheiten herausgebildet, wie: “Einfach geradeaus werfen!” oder “Einfach an den Bäumen vorbeispielen!”. Heute wollten wir die Scheiben “einfach mal gleiten lassen”.

Wir hatten uns erhofft hier auch polnische Discgolf-Enthusiasten zu treffen, die wir vorher über E-Mail anschrieben. Aber da gab es leider keine Resonanz. Gefühlt waren wir auch die einzigen hier im Wald. Aus der Ferne grüßten uns dann zwischendurch doch drei Discgolfer zu, die aber zielgerichtet an uns vorbei liefen.

Die erste Bahn ist eigentlich eine Schießbahn für Luftgewehre. Links und rechts hohe Wälle und am Ende steht der Korb in 2,50 Meter Höhe. Eine interessante Bahn zur Eröffnung. Die nächsten Bahnen waren wunderbar in die Landschaft eingepflegt. Es mussten natürlich gegeben Höhenunterschiede sowohl bergauf als auch bergab überwunden werden. Auf Bahn 3 spielt man von oben auf den Fluss Warthe zu. Man könnte Lust bekommen hier baden zu gehen, doch die Strömung ist deutlich zu erkennen. Der Korb steht direkt am Ufer. Hier muss man vorsichtig sein, dass keine zusätzlichen Wasser-OB-Punkte hinzukommen. Aber damit mussten wir uns erstmal garnicht beschäftigen, weil der steile Abhang uns schon jede Mühe kostete, hier überhaupt erst mit den Scheiben hinzukommen. “Einfach hinunter gleiten lassen” war doch nicht so einfach.

Wir zogen weiter und wurden Bahn für Bahn aufs neue herausgefordert. Überall natürlich gegebene Hindernisse. Bäume und Buschwerk, Gräben und Hügel. So langsam zogen auch die Regenwolken weiter und es wurde angenehmer. Alle Bahnen im Einzelnen zu beschreiben würde den Rahmen hier sprengen. Aber die letzten drei Bahnen hatten es wirklich in sich. Die Körbe standen in großer Entfernung mitten im Wald und es ergaben sich nur schmale Schneisen zwischen den Bäumen, an denen man ja bekanntlich einfach vorbeispielen könnte. Zu unseren Sprüchen gesellte sich nun auch der Spruch “Einfach die Scheibe rechtzeitig loslassen” hinzu.

Geschafft, die erste Runde war überstanden. Wow! Das war ordentlich. Altmeister Svenni führte die erste Runde mit überragenden 64 Würfen, also +4, an, gefolgt von Bello mit +9, Mario +13 und Micha +14. Steffi’s Wert war als Anfängerin um einiges höher, aber ihre Würfe und das Putten sahen immer besser aus.

Wir entschieden uns trotz des frischen Wetters gleich nochmal eine Runde zu spielen. Die Anfahrt hierher sollte sich ja gelohnt haben. Steffi entschied sich zum Häuschen zurückzufahren, weil sie noch etwas berufliches zu erledigen hatte. Also waren wir zu viert in der zweiten Runde.

Jetzt waren ja schon alte Hasen auf dem Parcours. Wir wussten wo es lang geht und auch inzwischen wie man die Bahnen mit welchen Scheiben spielt. Man merkte jetzt auch, dass uns die erste Runde in den Knochen steckte. Aber es half nix, Micha trieb die Meute an. Die Ergebnisse der zweiten Runde waren daher durchwachsen. Mario verbesserte sich mit einer +8 vor Bello und Svenni mit +11. Dicht gefolgt diesmal von Micha mit +12, der sich erhofft hatte, vielleicht noch an Svenni und Bello vorbei zu kommen. Aber die besagten letzten drei Bahnen waren gnadenlos zu uns.

Nach siebeneinhalb Stunden Discgolf, Frischluft und Wanderspaß ging es dann ab in die Unterkunft. Vorher noch Einkaufen für das Sonntagsfrühstück und dann ab ins Hexenhäuschen. Die Dusche war eine Wohltat.

Am Abend fuhren wir dann in die Innenstadt nach Posen. Unser Ziel war ein klassisches polnisches Restaurant mit traditioneller Küche. Doch man hätte hier reservieren müssen, also wurden wir an der Tür abgewiesen. Wir schlenderten in Richtung Marktplatz und entdeckten ein uriges Restaurant, dass uns sofort zusagte. Wir bekamen den letzten Fenstertisch und stellten fest, dass es sich um ein Tschechisches Brauhaus mit traditioneller tschechischer Küche handelte. Also da fuhren wir nach Polen und gingen tschechisch essen. Bello hatte sich unter einem traditionellen tschechischen Burger auch was anderes vorgestellt. In der Erwartung in saftiges Fleisch zu beißen, hatte er plötzlich Camembert zwischen den Zähnen. Aber alles in allem, war es sehr lecker und auch besonders preiswert.

Zu später Stund’ kehrten wir wieder in unser Hexenhäuschen zurück. Wir vertrieben uns die Zeit mit einem lustigen Kartenspiel. Bello konnte jetzt auch endlich ein Bierchen trinken, der uns zuvor dankenswerter Weise gefahren hatte.

Die Nacht war kurz und der Hahn krähte früh. Oder waren es doch Schnarschgeräuche. So genau weiß man es nicht mehr. Wir bereiteten uns ein leckeres Frühstück zu und fanden in der Küche auch vier Kapseln DolgeGusto-Kaffee. Gegen 10:30 Uhr übergaben wir das Häuschen wieder an den Vermieter. Jetzt wollten wir es nochmal wissen und fuhren direkt zum Discgolf Parcours.

Svenni liebäugelte ja schon lange mit der Nummer die bei Mario auf seinem BagTag stand. Und auch Micha hatte ein BagTag. Also rief Svenni eine BagTag-Challenge aus. Steffi nahm sogar nur zwei Scheiben mit auf den Parcours. Man waren wir bereits alte Discgolf-Hasen. Die Sonne schien vom blauen Himmel. Perfektes Discgolf-Wetter!

Auf der Bahn 3, jene welche bergab zum Fluss führte, trafen wir die polnischen Discgolfer vom Vortag wieder und ließen sie an uns vorbeiziehen. Zeit für ein kurzes Gespräch. Wenig später stellten sie fest, dass sie Micha’s Lieblingsscheibe, die Bolt, gefunden hatten, welche er am Tag zuvor irgendwo liegen gelassen hatte. Große Freude!

Nach den ersten 6 Bahnen war jedoch die BagTag-Challenge fast schon entschieden. Mario erwischte mit zwei Boogeys und einem Doubleboogey und einem Score von bereits +4 einen rabenschwarzen Beginn. Svenni hingegen konnte schon die ersten zwei Birdies verzeichnen und stand -1. Micha’s Chance sich an Mario vorbei zu spielen. In der zweiten Phase fingen wir uns wieder und Mario schaffte sogar drei Birdies in Folge. Doch Svenni blieb bockstark. Es war ein herrlicher Sonntag und der Frust über den schlechten Beginn verflog. Wir genossen es jetzt einfach in dieser geselligen Runde bei schönstem Wetter und in der Natur Discgolf spielen zu können.

Am Ende muss es natürlich einen Sieger geben. Svenni +1, gefolgt von Mario +4, Bello +13, Micha dicht dahinter +14. Und somit kam es zum Bagtag-Austausch. Das hat sich Svenni aber auch mit seiner Leistung verdient.

Beseelt von diesem herrlichen Ausflug fuhren wir alle wieder glücklich heimwärts. Aber wir werden wiederkommen. Das ist gewiss! Wir können diesen Parcours einfach nur wärmstens empfehlen. Er hat alles was das Discgolferherz begehrt.

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